Auf der re:publica TEN ist Microsoft mit einer kompletten Halle vertreten. Besucher_innen können sich Surface Books, Surface Pro 4 sowie Lumia 950 ausleihen. Mich hat aber der Surface Hub viel mehr interessiert. Daher habe ich um eine kurze Vorführung gebeten, die ich für euch aufgezeichnet habe:

Der Surface Hub ist beeindruckend. Er erinnert an ein riesiges Surface, ist dabei allerdings dem Surface RT näher als dem Surface Pro. Es läuft nämlich kein volles Windows darauf. Es können jedoch Universal aus dem Store installiert werden. Auch können mehrere Stifte zugleich genutzt werden und der Surface Hub merkt sich die Stifte, sodass ihnen unterschiedliche Farben zugeordnet werden können. Auch gibt es sowohl links als auch rechts Weitwinkelkameras, um zugleich auf dem Surface Hub etwas präsentieren zu können und über Skype mit anderen zu kommunizieren. Dabei kann der Bildschirm übertragen werden und über den Winkel der Kamera fast die ganze Person, die am Bildschirm arbeitet.

Ist man mit der Arbeit am Surface Hub fertig, schickt man sich selbst die Unterlagen mit den Notizen etc. und tippt auf den „Ich bin fertig“-Knopf. Dann löscht der Surface Hub alle Dateien und ist für das nächste Meeting wieder blitzeblank. Das ist in größeren Unternehmen sehr praktisch, weil verhindert wird, dass alle ihre Unterlagen auf dem Präsentationsrechner lassen und sich niemand so recht dafür verantwortlich fühlt, könnte aber auch dazu führen, dass ständig ein USB-Stick dran steckt, auf dem alle ihre Unterlagen speichern.

Digitales Whiteboard

Die zentrale Funktion, das Whiteboard, ist an OneNote angelehnt. Allerdings in einer noch stärker reduzierten Version, als die Universal App. Die unpraktischsten Einschränkung ist die fehlende OneDrive-Anbindung und dass nur Single-Page-OneNote-Dateien geöffnet werden können. Der Export vom Surface-Hub (als OneNote-Datei und PNG) via Mail oder USB ist kein Problem. Die OneNote-Datei kann auch einfach in ein bestehendes OneNote Notebook integriert werden. Möchte man aber auf eine bestehendes OneNote Notebook zugreifen, wird es schon umständlicher. Dann muss man auf einem anderen Computer die benötigten Seiten als Einzelseiten-OneNote-Dateien exportieren, sie via USB, Mail oder Download auf den Surface-Hub bringen und kann sie erst dann dort öffnen. Anschließend wieder exportieren und die entsprechenden Seiten auf einem anderen Computer durch die neuen Versionen ersetzen. Umständlich. Da die übrigen Office- am Surface Hub jedoch eine OneDrive-Integration besitzen, bin ich zuversichtlich, dass die OneNote-Version sie auch bekommen wird. Eine Alternative ist die OneNote-Datei im Browser zu öffnen. Dann kann sie jedoch nicht richtig mit dem Stift bearbeitet werden. Solange es nur eine Agenda oder ähnliches ist, reicht es vollkommen.

Multitasking und Wireless Display

Das Surface Hub hat viel vom Multitasking unter Windows 8. Man kann mehrere Programme nebeneinander anordnen und ihnen unterschiedlich viel Platz geben. Sie snappen schön aneinander und es gibt keinen Desktop als solchen. Für die angetesteten Dinge hat das sehr gut funktioniert.

Continuum-fähige Smartphones wie das Lumia 950 kann man ebenfalls kabellos an den Surface Hub anschließen und das Smartphone über den Hub fernsteuern. Dabei kann man Continuum auch nur einen Teil des Bildschirms geben und daneben noch Skype und OneNote laufen haben. Und dann über die Screenshotfunktion Bereiche aus dem Smartphone in das Whiteboard übertragen.

Preis

Die große Version mit 84″ (4K Auflösung) wird um die 20.000€ kosten, die kleine Version mit 55″ (HD Auflösung) um die 10.000€. In Deutschland verfügbar ab Ende Mai 2016. Baut man sich das Ganze selbst zusammen kommt man auf die Hälfte (4K Bildschirm 2000€, Computer 1500€, Kameras 500€) kommt man auf die Hälfte, hat dann aber keinen Touchscreen. Selbst wenn man ein Surface oder einen großen Touchscreen dazu nimmt, bekommt man nicht dieses digitale Whiteboardgefühl.