Wir kommen jeden Tag mit zahlreichen Bildschirmen in Berührung. Das Smartphone unterwegs, das Tablet am Sofa, der Laptop in der Uni, der Desktop im Büro und der Fernseher im Wohnzimmer. In den meisten Fällen interessiert uns gar nicht welche Art von Computer hinter dem Bildschirm steckt und am liebsten würden wir unsere Lieblings- auf allen Geräten nutzen. Idealerweise mit nahtlosen Übergängen. Zu einem gewissen Teil funktioniert das bereits. Wir können am Handy in einem Word-Dokument erste Notizen machen, es auf OneDrive speichern und es wird automatisch auf unseren Laptop synchronisiert, um dort weiter zu arbeiten. Auch OneNote funktioniert nahtlos auf fast allen Geräten. Doch das sind Ausnahmen. Warum eigentlich?
Bisher mussten für unterschiedliche Geräte unterschiedlich entwickelt werden. Entwickler_innen konzentrierten sich oft auf eine Geräteart und entwickelten nur für diese Programme. Das verbindende Element waren Dateien, die über Cloudservices synchronisiert werden. Statt sein Liebglingsprogramm auf jedem Gerät zu nutzen, musste man sich meist immer wieder neu orientieren und überall das Programm finden, mit dem man am besten zurecht kommt. Damit kam das Problem, dass die Benutzerführung teilweise komplett unterschiedlich sind oder bestimmte Funktionen auf bestimmten Plattformen nicht verfügbar sind.
Universal laufen überall
Die bei der BUILD Konferenz angekündigten Universal sollen Abhilfe schaffen. Dank der Windows Runtime (WinRT) kann der gleiche Code auf allen Windows Geräten genutzt werden. Vom Windows Phone, über Windows Tablets, Laptops, Desktops bis hin zur Xbox. Das bedeutet zugleich, dass man nur einmal kaufen muss und sie auf allen Geräten zugleich nutzen kann. Falls die Entwickler_innen dies zulassen.
Universal sind nichts komplett neues. Apple hat bereits unter dem gleichen Namen, die sowohl auf iPhone als auch iPad funktionieren. Allerdings (noch) nicht am Desktop.
Neue Denkweise für Design und Bedienung
Unterschiedliche Geräte haben unterschiedliche Größen und Interaktionsmöglichkeiten. Das günstige Lumia 520 hat eine Bildschirmdiagonale von 4″, das Lumia 1520 6″, das Lumia 2520 10″ (läuft mit Windows RT und nicht Windows Phone), das Microsoft Surface fast 11″. Das von uns getestete Vaio Fit Multiflip hat 15″ wie die meisten Laptops. Es gibt aber auch eine Version mit nur 11″, womit es gleich groß ist wie ein Tablet. Die größten Laptops liegen bei 19″ bis 20″. Desktop Bildschirme bekommt man auch noch mit 40″, wobei die meisten wohl rund um die 27″ groß sein werden. Fernseher schaffen auch 90″, aber auch das ist eine Ausnahme und man sitzt meist viel weiter davon entfernt als bei einem Computermonitor. Die Herausforderung für Entwickler_innen besteht nun darin die so zu entwerfen, dass sie sowohl auf dem 4″ Handy als auch dem 40″ Fernseher gut aussehen. Aus dem Webbereich kennt man solche Unterschiede aber bereits und hat mit responsive Design einen guten Weg gefunden Dinge so zu gestalten, dass sie auf den Unterschiedlichen Bildschirmen funktionieren indem sie sich anpassen. Microsoft unterstützt dies außerdem durch die Möglichkeit den Basiscode über alle Gerätetypen zu teilen, aber für unterschiedliche Gerätetypen noch gewisse Dinge zusätzlich oder anders zu programmieren.
Bei Smartphones hat man für die Bedienung meist nur einen Touchscreen, bei Laptops und Tablets immer öfter Touchscreen und Tastatur/Maus, bei Desktops Tastatur/Maus und manchmal Kinect, bei Fernsehern einen Controller und Kinect. Dazu kommen unterschiedliche Sensordaten wie GPS, Kamera und Bewegungen, die manchmal vorhanden sind und manchmal nicht. Auch hier gibt es die Herausforderung einen Weg zu finden eine einheitliche und dennoch je nach Geräte angepasste Bedienung zu haben.
Und dann ist das noch die Frage nach der Performance. Allerdings sehe ich darin kein großes Problem. Es gab schon immer Programme, die mehr Leistung gebraucht haben und wenn man es klar kommuniziert sollte es auch kein Problem für die User sein.
Einfachheit
Dass mobile meist einfacher zu bedienen sind als ihre großen Geschwister, Website und Desktop-App, ist kein Geheimnis. Ich erwarte mir, dass durch Universal die Einfachheit ihren Weg auf alle Geräte findet. Die gleiche App wird auf allen Geräten laufen. Das ist sowohl für Entwickler_innen als auch Nutzer ziemlich großartig.
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