Es scheint allgemein bekannt, dass ich eine gewisse Affinität für Social Media Services habe, aber ich habe noch nirgends ausführlich aufgeschrieben welche Tools ich abseits von reinen Produktivtools wie Skydrive inklusive Microsoft Office online im Studienalltag nutze und warum ich das überhaupt mache. An dieser Stelle möchte ich mich auch für den Titel entschuldigen. Ich sehe mich nicht als Junkie, aber es fasst am besten zusammen, worum es im Artikel geht.

Das Flowchart entstand Anfang des Jahres, als ich versuchte alle Social Media Services, die ich nutze , und wie sie verbunden sind darzustellen. Seitdem haben sich ein paar Dinge geändert; Google Reader hat zugemacht, Quote.fm, Miso und soup nutze ich fast nicht mehr. Der Rest stimmt noch. Die Nutzung im Unialltag unterscheidet sich nicht radikal von der allgemeinen Nutzung, da sie meistens ineinander verwoben ist. Etwa indem ich die gleiche Accounts nutze. Aber bevor ich weiter theoretisch herumschwirre, gehe ich die Services konkret durch.

Basisinformationen und Gedanken auf dem Blog

Mein persönlicher Blog ist meine Basis. Dort gibt es längere Beiträge und ich kann mir sicher sein, dass sie auch auf Dauer auffindbar sein, weil ich ihn selbst hoste und Backups mache.

Für die Uni gibt es die Kategorie Studium unter welcher ich Beiträge rund ums Studium veröffentliche. Zu Beginn des Semesters gab es für jede Lehrveranstaltung einen Beitrag, warum es gehen wird, was man für den erfolgreichen Abschluss machen muss und falls Verfügbar die Semesterplanung. Diese Beiträge nutze ich noch immer, falls ich einmal etwas vergessen habe.

Während dem Semester gibt es Beiträge, wie die Vorrecherche für einen Buchbeitrag in einem Seminar, Gedanken zu einem Filmbesuch als Teil eines anderen Seminars oder allgemeineres wie die Anrechnung meines Publizistikstudiums .

Seminarraumticker und Austausch auf Twitter

Am häufigsten kommt Twitter zum Einsatz. Dort nutze ich neben meinem Hauptaccount @Luca , welcher vor allem in Wien zum Einsatz kam, den zum Start des Studiums in Paderborn extra eingerichteten Account @medienforschung . Knapp 2000 Tweets habe seit Unibeginn vor nicht ganz 3 Monaten veröffentlicht. Das entspricht fast 40 Tweets pro Tag. Wenn man sich die Statistik ansieht, sieht klar wann ich in der Uni sitze. Montag bis Mittwoch. 100 Personen folge ich, 54 folgen mir.


Grafiken erstellt von Tweetstats .

Die Inhalte setzen sich zum größten Teil aus drei Bereichen zusammen.

Lehrveranstaltungsinhalte
Ich nutze für jede Lehrveranstaltung einen eigenen Hashtag, damit ich sowohl eine Timeline des gesamten Semester erstellen kann, was ich interessant gefunden habe, aber auch bei jedem Termin auf einen Blick sehe, was in der letzten Einheit besprochen wurde. Es ersetzt für mich die klassische Mitschrift, auch wenn es weniger umfangreich ist, versuche ich die zentralen Gedanken in 140 Zeichen zusammenzufassen und recherchiere oft noch während der Lehrveranstaltung weiterführende Links. Es ist fraglich wie viel die Tweets jemanden bringen, der oder die die Lehrveranstaltung nicht besucht haben, aber Personen, die dort waren, kann es als kompakte Erinnerungshilfe dienen. Besonders in den Reader-Seminaren bei Hartmut Winkler hilft es für die geforderten zwei Seiten am Ende des Semesters, wo zu jeder Einheit etwas geschrieben werden soll.

#telehist “Post, Telefon, Telegrafie – Theorie und Geschichte der Telekommunikation” bei Hartmut Winkler
#enhance “Human Enhancement – Inszenierungen der technischen Verbesserung des Menschen” bei Samuel Müller
#foucault “»Botschaft oder Rauschen?« – Michel Foucault und die Medien” bei Katrin M. Kämpf
#ktech “Kulturtechniken” bei Christoph Neubert
#theo “Einführung Medientheorie” bei Hartmut Winkler
#bwla “Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre A”
#bwlatut Tutorium zu #bwla (Suche nach #bwla zeigt beides)
#austausch “Tauschen, Austauschen, Kommunizieren – Ökonomie aus medien- und kulturwissenschaftlicher Sicht I” bei Hartmut Winkler
#mök “Grundlagen der Medienökonomie 1” bei Jörg Müller-Lietzkow
#chinamedien “Asien, insbesondere China und die Medien” bei Jörg Müller-Lietzkow

Neben reinen Inhalten auch immer wieder Infos rund um die Seminare. Etwa wenn der Raum gewechselt wird, ein Termin ausfällt oder was prüfungsrelevant ist.

Auf Twitter veröffentliche ich auch Inhalte, die ich in Vorbereitung für Lehrveranstaltungen erstellt habe. Etwa diese Präsentation für #ktech, die ich in der Mittagspause in Power Point online erstellt habe.

Unialltag
Meine Meinung zum Essen in der Mensa (mehr dazu beim Punkt Foodspotting), wie sich die anderen Studierenden verhalten oder auch einmal scherzhafte Boulevardmeldungen (Bsp.: Welche Kaffeetasse JML heute verwendet oder welche Weste Winkler trägt.). Wenn ich zur Uni fahre und der Bus mal wieder verspätet ist oder es interessante Infostände in der Aula gibt. Oder Waffeln im Außenbereich.

Zum Folgen kann man in Paderborn den iMensa Account empfehlen, der täglich das aktuelle Menü der Mensa twittert.

Medienwissenschaftlich relevantes
Ich folge unterschiedlichen Studierenden und Medienwissenschaftler_innen und wenn ich etwas spannend finde, retweete ich etwas. Manchmal kommt auch über einen anderen Kanal etwas, was ich auf Twitter weiterreiche. Aufgrund der hohen Seminartweetfrequenz gehe ich jedochd avon aus, dass mir nur wenige Personen mit einem allgemeineren medienwissenschaftlichen Interesse folgen.

Konversationen
Wie schon oft geschrieben, halte ich Replies für eine der wichtigsten Funktionen auf Twitter.

Austausch mit Studierenden auf Facebook


Es gab schon mehrere große Facebook Gruppen an der Uni Paderborn. Nach Startsemester sortiert. Die meines Startsemesters wurde leider nicht mehr moderiert wodurch der Spam immer öfter die Oberhand erhielt. Nach längerem hin und her habe ich dann eine neue Gruppe gegründet. Für alle Studierenden der Uni Paderborn . Dort findet der meiste Austausch zwischen den Studierenden statt. Von allgemeinen Infos, ob die Uni wegen Sturm geschlossen ist, über Fragen zu bestimmten Lehrveranstaltungen und Partyterminen bis zur Suche verlorener Gegenstände und sonstigen Unitratsch.

Neben dieser großen Gruppe habe ich für einzelne Seminarprojekte eigene Gruppen, wo man das jeweilige Projekt bespricht und organisiert.

Und dann poste ich immer wieder Beiträge zum Unialltag auf dem persönlichen Profil.

Mensaessen auf Foodspotting

Mensaessen ist nicht immer für seine Qualität bekannt. Ich habe die Mensa in Paderborn daher als sehr positiv wahrgenommen und begonnen was ich dort esse auf Foodspotting zu stellen. Einerseits als Erinnerungshilfe für mich selbst (von wegen Quantified Self) und andererseits um mich mit anderen Studierenden auszutauschen. Sowohl aus Paderborn als auch von anderen Universitäten. Das tägliche Mensabild wird meist wiederum auf Twitter gepostet.

Wo ich bin auf foursquare


Von all den genutzten Services hat foursquare aktuell vermutlich den geringsten Nutzen für den Unialltag. Liegt vor allem daran, dass ich nur mit einem meiner Kommilitonen aktuell auf foursquare vernetzt bin. Über das Einchecken wissen wir wer gerade in der Uni ist und wo. Auch hier steht die Loggingfunktion für mich selbst und die Kommunikation mit anderen Bekannten im Vordergrund.

Uninachrichten auf feedly


RSS lebt! Feedly hat bei mir den Google Reader ersetzt. Konkret für die Uni habe ich den Blog der Universität Paderborn abonniert und ein paar Blogs, die über Medien schreiben. So bin ich immer am aktuellen Stand, was an der Uni gerade los ist ohne ständig irgendwelche Websites abzurufen oder zu hoffen, dass der Facebookfeed mir die wichtigen Beiträge anzeigt.

In Österreich kann ich etwa den Blog der Universität Wien empfehlen, welchen ich sehr gelungen finde. Denen habe ich auch schon seit Wochen einen Beitrag über meine zwölf Semester an der Uni Wien versprochen. Kommt. Bald.

Neues aus der Wissenschaft auf reddit


Ein weitere Nachrichtenquelle. Diesmal nicht von mir selbst ausgewählt sondern von über vier Millionen Lesern, die die Beiträge bewerten. Für die Uni ist vor allem /r/science interessant. Daneben habe ich noch um die 100 weitere subreddits abonniert. Zusammen kommt damit ein schöner Informationsmix zusammen, wie ich ihn bisher noch nirgends anders gefunden habe. Allerdings USA-lastig.

Social Media erleichtert den Unialltag

Wie schon heraus gekommen ist, nutze ich viele Services fast alleine. Jedenfalls was meine eigene Universität und Studiengang betrifft. Ich würde mir wünschen, wenn mehr Studierende bloggen und zumindest twittern würden.

Wie sieht es an eurer Uni aus? Nutzt die Universität selbst diverse Kanäle? Sind die Studierenden noch woanders als auf Facebook aktiv? Meine Erfahrung ist dahingehend eher ernüchternd.