Wer hat heute noch einen Desktop-Computer? Und dann auch noch einen selbstzusammengebauten? Über meine Motivation einen Rechner selbst zu bauen, wie ich bei der Planung vorgegangen bin, wo ich die einzelnen Komponenten gekauft habe und wie es mir beim Zusammenbauen ergangen ist.
Als ich 2007 begonnen habe zu studieren, war klar, dass ich einen Laptop brauchen würde. In der Uni und in der WG arbeiten können. Alles immer dabei haben. Zuerst ein Asus und seit 2009 ein Macbook Pro. Mit beiden Geräten war ich zur jeweiligen Zeit sehr zufrieden. Das Asus hatte einiges an Leistung, war aber etwas unhandlich und der Akku ließ zu wünschen übrig. Das Macbook Pro als überzeugendes Gesamtpaket, das auch mehr Stürze als der Asus überlebte und noch heute fröhlich vor sich hin rechnet. Dann kam der Umzug. Gemeinsame, große Wohnung mit meiner Freundin. Ich begann aus Interesse Netzwerkanalysen zu erstellen und die Datenmengen stiegen stetig an bis der Laptop immer öfter an seine Grenzen stieß. Zu wenig RAM, zu langsamer Prozessor. Die Berechnungen dauerten teilweise stundenlang.
Zuerst wollte ich mir einen neuen Laptop kaufen, aber dort stieg der Preis fast exponentiell und daneben gibt es die physischen Grenzen. Vor allem was Platz und Kühlung betrifft. Die Programme, die ich hauptsächlich nutze laufen auf fast allen Betriebssystemen. Mac Pro kam preislich nicht in Frage. Ich sah mir unterschiedliche konfigurierbare Modelle an, wie etwa von Dell, wurde aber nicht wirklich glücklich mit den Ergebnissen. Es fühlte sich nicht richtig an. Im Hinterkopf meldete sich die Idee einen Rechner selbst zusammenzubauen. Die Komponenten einzeln kaufen. Alles exakt nach meinen Wünschen. In meiner Jugend hatte ich öfters an Rechnern herumgeschraubt aber komplett von Null begonnen hatte ich nie. So begann meine.
Planung
Die nächsten Monate verbrachte ich damit jegliche Information über Computer selbst bauen und technische Entwicklungen in dem Bereich aufzusaugen. Eine große Hilfe war
/r/buildapc
. Eine Community auf reddit, welche sich mit diesem Thema beschäftigt. Egal ob es Neuigkeiten sind, Hilfe bei Problemen, Beratung ob die gewählten Komponenten zusammenpassen oder das Teilen des fertigen Computers inklusive den guten und schlechten Erfahrungen.
Mit der Zeit bekam ich ein Gefühl dafür welches Budget für mein Vorhaben nötig war und wie ich es auf die unterschiedlichen Komponenten aufteilen sollte.
Im Mittelpunkt der Anforderungen stand die Visualisierung. Hauptsächlich mit Gephi, aber ich hatte auch andere Möglichkeiten wie R und NodeXL im Kopf. Dass der Computer häufiger zum browsen und schreiben genutzt werden wird, war mir klar, aber diese Tätigkeiten drücken die Anforderungen nicht nach oben. Manchmal würde ich auch spielen. Aber da es sich dabei vor allem um grafisch weniger fordernde Titel, wie Minecraft, Kerbal Space Programm und Space Engineers handelt, spielte es nur eine untergeordnete Rolle.
Das Budget setzte ich bei 1500€ an. Man würde auch mit 500€ schon einen guten Rechner bekommen, aber der würde dann keine große Veränderung zum Laptop bieten. Mit einem höheren Budget wären die Verbesserungen für mich nur selten bemerkbar. Wichtig ist zu beachten, dass in diesem Budget auch alle Peripheriegeräte enthalten sein mussten. Bildschirm, Maus, Tastatur.
Eine weitere Einschränkung bei der Wahl meiner Komponenten war mein Wunsch nach einem Rechner mit Tri-Boot. Windows 8 als primäres Betriebssystem und Hackintosh (OSX) sowie einer Linux Distribution als Ergänzungen. Diese vor allem zum experimentieren.
Prozessor
Das Herzstück jedes Computers. Inzwischen meist mit vier bis acht Kernen, welche in Kombination mit ihrer Taktrate entscheidend für die Rechenleistung sind. AMD und Intel sind die beiden großen Hersteller, wobei Intel aktuell die Nase vorne hat, wenn es um den Stromverbrauch und Leistung pro Kern geht. AMD ist dafür etwas günstiger bei
K oder nicht k
Prozessoren können mit einer höheren Taktrate arbeiten, als die, mit der sie der Hersteller ausliefert. Intel verkauft Prozessoren, bei denen Übertakten deaktiviert ist, etwas günstiger. Das sind die Versionen ohne k am Ende. Die k Versionen können übertaktet werden. Hier ist der Preisunterschied gering, die mögliche zusätzliche Leistung aber signifikant. Daher habe ich mich für einen freigeschaltenen i5 4670k entschieden. Zu beachten ist, dass man zum übertakten zusätzlich ein entsprechendes Motherboard oder eine bessere Lüftung braucht als die beim Prozessor mitgelieferte.
Edit: Wie Tim in den Kommentaren schreibt, lassen sich auch Versionen ohne k übertakten, allerdings ist das etwas umständlicher und man muss sich damit auskenne.
Motherboard
Der Prozessor schränkt ein welches Motherboard man nutzen kann. Z87 ist der passende Chipsatz, wenn man einen i5 oder i7 übertakten möchte. Ansonsten reicht auch ein H87 oder B87 Chipsatz.
Ich habe mich für das Gigabyte Z87 UD3H entschieden, welches preislich im Mittelfeld liegt, aber einige praktische Feature mit sich bringt. Etwa zwei BIOS, zwischen denen manuell oder automatisch gewechselt werden kann. Das BIOS könnte man vielleicht als Betriebssystem des Motherboards bezeichnen. Es ist für die grundlegenden Funktionen und Zusammenarbeit der Komponenten zuständig und kann etwa zum Übertakten genutzt werden. Wenn nun ein Fehler passiert, dass nicht einmal mehr das BIOS geladen werden kann, könnte man bei diesem Board auf die zweite Version umschalten. Weiters hat es einen Power-Knopf direkt auf dem Board, praktisch wenn man öfter daran herumschraubt, aber sicherlich nicht essentiell. Sehr nützlich kann das kleine Display werden, welches zweistellige Codes anzeigt, damit man schneller entdecken kann, wo etwas schief gegangen ist. Ebenfalls ein Feature, das für den Alltag irrelevant ist, aber gerade wenn man dazu neigt vieles auszuprobieren den Frust in Grenzen halten kann.
Solange man ein Motherboard mit passendem Chipsatz von einem bekannten Hersteller nimmt, kann man da aber wenig falsch machen. Außer man will das System ans Limit bringen, dann sollte man auch entsprechend mehr investieren.
Grafikkarte
Für Spieler die wichtigste Komponente. Ich hätte mich fast gegen eine entschieden. Ein Rechner ohne Grafikkarte?! Fast alle modernen CPUs im Consumerbereich haben heutzutage eine integrierte Grafiklösung. Weil in Laptops und Tablets kein Platz für dedizierte Grafikkarten mehr ist. Im Fall von i5 und i7 nennt sie sich Intel HD 4600. An dedizierte Grafikkarten der aktuellen Generation kommen sie leistungsmäßig nicht ran, aber wenn man die Details und/oder Auflösung etwas bis stark reduziert kann man damit viele Spiele annehmbar spielen.
AMD hat gerade neue Grafikkarten auf den Markt gebracht, die vom Preis/Leistungsverhältnis etwas besser sind als Nvidia. Für mich war aber schon früh klar, dass es eine Nvidia Geforce werden würde, da diese besser unter OSX und Linux funktionieren. Was wiederum etwas paradox ist, da AMD einen Open Source Treiber anbietet, welcher aber nicht so gut ist wie der proprietäre Treiber für Linux von Nvidia.
Da Spielen nur eine niedrige Relevanz hat und ich auch sonst keine Programme regelmäßig nutze, die auf die Grafikkarte angewiesen sind, entschied ich mich für eine Nvidioa Gefroce GTX 760. Das günstigste Modell der 700er Serie, das aber dennoch deutlich über der integrierten Grafiklösung liegt. Heute würde ich vielleicht eine GTX 770 nehmen, da diese vor kurzem im Preis gesenkt wurde wesentlich mehr Leistung hat. Die ich aber nicht unbedingt brauche, weshalb ich versuche mir nicht den Kopf darüber zu zerbrechen. Außerdem habe ich zur GTX 760 eine gute Maus dazu bekommen, wodurch der Preisunterschied wieder gleich wäre.
Arbeitsspeicher
Quasi der Schreibtisch des Rechners. Alles was im Arbeitsspeicher ist, kann schnell weiterverarbeitet werden, Dinge, die dort nicht mehr Platz haben müssen im Schrank einsortiert werden und das dauert dann etwas länger. 8 GB sind die allgemeine Empfehlung. Reicht für Spiele vollkommen aus, dort wären auch 4 GB oft schon genug. Mit 8 GB kann man viele Tabs und Programme zugleich offen haben ohne merkbaren Geschwindigkeitsproblemen.
Visualisierungen können ähnliche Bild- oder Videobearbeitungen große Datenmengen erzeugen. Ich habe mich daher für 16 GB entschieden und bin schon am überlegen, ob ich auf 32 GB erweitere, da ich bei einer Visualisierung bereits an das Limit des Arbeitsspeichers gestoßen bin.
Die meisten Motherboards bieten Platz für 4 RAM Riegel. Wenn man sich die Möglichkeit offen halten möchte, irgendwann zu erweitern, sollte man nur 2 belegen. Geschwindigkeit und andere technische Daten sind beim Arbeitsspeicher fast irrelevant. DDR3 mit 1600MHz reicht in der Regel. Höhere Geschwindigkeiten können teilweise gar nicht genutzt werden und bringen im Alltag keine merkbaren Vorteile.
Falls man auf exakte Berechnungen angewiesen ist, muss man sich ECC RAM ansehen. Das braucht dann aber schon wieder ein spezielles Board und Prozessor.
Ich wollte 2 Riegel zu je 8 GB und Crucial Ballistix Sport waren dort das beste Angebot.
SSD / Festplatte
Einen neuen Computer ohne SSD zu planen ist für mich undenkbar. SSDs verbessern die Leistung spürbar. Schneller starten, Programme öffnen, Dateien speichern. Einfach alles. Ich gehe soweit, dass ich behaupte, dass HDDs die Flaschenhälse der meisten modernen Computer sind.
Aber SSDs sind auch teuer. Daher bietet sich an eine große HDD mit 1 TB oder mehr Speicher neben einer schnellen SSD zu nutzen. Auf die SSD kommt das Betriebssystem und je nach Größe alle oder die am häufigsten genutzten Programme. Auf die HDD selten genutzte Daten bzw. solche, wo Geschwindigkeit nicht wichtig ist. Mediendateien wie Filme, Musik und Bücher. Skydrive, Dropbox und ähnliches kann man ruhig auf die HDD geben.
Ähnlich wie beim Arbeitsspeicher muss man bei HDDs nicht auf viel achten. Es gibt Geschwindigkeits- und Qualitätsunterschiede, aber die sind meist gering. Wenn die Daten wichtig sind, sollte man sie auch bei der teuersten HDDs backuppen.
Bei SSDs gilt das gleiche, wobei hier die Geschwindigkeitsunterschiede aufgrund unterschiedlicher Technologien etwas größer sein können.
Ich habe mich für eine Seagate Barracuda 1,5 TB HDD und eine Samsung 840 EVO mit 250 GB entschieden. 120 GB hätten vermutlich auch ausgereicht, aber ich wollte gerade auf größere Datensätze schneller zugreifen können und noch etwas Spielraum haben.
Netzteil
Habe ich bei der Planung lange vernachlässigt, weil es auf den ersten Blick nicht so wichtig ist. Wenn man jedoch bedenkt, dass ein schlechtes Netzteil einerseits die Stromkosten in die Höhe treibt und andererseits den gesamten Rechner zerstören kann, wird es plötzlich wichtiger.
80 Plus certified
Ein nicht sofort durchschaubares Zertifizierungssystem auf das man dennoch achten sollte, da es zum QuasiIndustriestandard geworden ist. Es sagt nichts über die allgemeine Qualität des Netzteils aus, sondern nur über seine Effizienz. Also wie viel Energie bei der Umwandlung des Stromes verloren geht. 80 Plus bedeutet, dass maximal 20% verloren geht. 80 Plus Bronze maximal 15%. Silber 12%. Gold 10% und Platinum 8%. Bei halber Leistung gemessen. Im Detail ist es etwas komplizierter und bei 230V muss die Effizienz etwas höher sein. Aber da muss man nicht zu tief reingehen. 80 Plus Bronze reicht für den Normalgebrauch. Da mein Computer viel genutzt wird, habe ich mich entschieden hier etwas mehr zu investieren und 80 Plus Gold zu nehmen.
Leistung
Netzteile liefern unterschiedlich viel Leistung. Angegeben in Watt. Zieht der Rechner mehr Leistung als für was das Netzteil ausgelegt ist, kann es passieren, dass es den Dienst verweigert, da es sonst überhitzen würde. Ist das Netzteil für wesentlich mehr Leistung ausgelegt, sinkt die Effizienz. Die höchste Effizienz wird normalerweise bei halber Leistung erreicht, wobei sie nach oben hin nur minimal sinkt, aber nach unten hin stark abfällt. Somit kann man nicht sagen, dass man einfach ein 1500W Netzteil nimmt und alles funktioniert, sondern man muss das Netzteil ungefähr an seine Komponenten anpassen. Es gibt einige Tools, die helfen die ungefähre Leistung auszurechnen.
Modular
Netzteile werden weiters darüber unterschieden, ob sie alle Kabel bereits direkt angeschlossen haben, nur die zentralen Kabel angeschlossen haben oder ob man alle selbst nach Bedarf anstecken kann. Letzteres nennt sich voll modular. Halbmodular bedeutet, dass die Kabel, die es eigentlich immer braucht, also Motherboard, CPU und Grafikkarte fix angeschlossen sind. Das spielt für den Kabelsalat und somit die Lüftung des Rechners eine Rolle. Manche bevorzugen auch Kabel eines anderen Herstellers, weil sie etwas besser aussehen.
Mein Rechner zieht laut pcpartpicker bis zu 377W, rechnet angeblich aber eher knapp. Da ich vielleicht einmal die Grafikkarte austausche oder eine zweite dazu schalten werde habe ich großzügig geplant und ein 750W Netzteil von Seasonic genommen. Seasonic gehört schon seit einigen Jahren zum zuverlässigsten Hersteller, was Netzteile betrifft.
CPU Kühler
Nur relevant wenn man übertakten möchte oder einen besonders leisen Computer möchte. Es gibt die Möglichkeit der kompletten Wasserkühlung, die sehr teuer und viel Arbeit ist, einer geschlossenen Wasserkühlung oder einer Luftkühlung. Oft werden Wasserkühlungen als leiser bezeichnet, was aber ein Irrtum ist. Wasserkühlungen sind lediglich effizienter im wegtransportieren der Wärme vom Prozessor, das Wasser wird später jedoch genauso über Ventilatoren gekühlt und hat somit einen ähnlichen Geräuschpegel wie Luftkühler.
Ich habe mich für einen Luftkühler entschieden, da er weniger fehleranfällig ist und die Effizienz gegenüber einer geschlossenen Wasserkühlung nicht schlechter ist. Zumindest, wenn das Gehäuse dafür geeignet ist. Je kleiner das Gehäuse, desto mehr Sinn macht eine Wasserkühlung. Ein beliebter Luftkühler ist der Evo 212, der meist vollkommen ausreicht. Ich habe mich jedoch in die Königin der Luftkühler, den Noctua NH-D14 verschaut. Konzipiert von einer österreichischen Firma, etwas eigenwillige Farben und ziemlich riesig. Durch die Größe schränkt der Kühler übrigens die Auswahl an RAM ein, weil zu hohe Modelle nicht darunter Platz haben.
WLAN Karte
Falls möglich, sollte man einen Standrechner immer per LAN ans Heimnetzwerk anschließen. In meinem Fall war es aber einerseits noch nicht klar, wo er am Ende stehen würde und ob ich dorthin eine Leitung legen kann. Daher habe ich mich für eine WLAN Karte entschieden. LAN Anschluss findet sich meist auf dem Motherboard weshalb dafür keine eigene Karte benötigt wird.
Die TP-Link WDN48000 wird empfohlen, wenn man einen Hackintosh bauen möchte.
Gehäuse
Hier kann sich jeder nach Lust und Laune austoben. Mit Fenster, ohne Fenster. Schwarz, weiß, bunt. Groß, klein, rund, eckig.
Wichtig ist, dass das Gehäuse genug Platz für das Motherboard hat. In unserem Fall ATX. Ebenso gibt es bestimmte Grafikkarten, die aufgrund ihrer Länge nicht in jedes Gehäuse passen. Ein anderes Kriterium ist die Kühlung. Es gibt gedämmte Gehäuse mit wenigen Öffnungen, um einen möglichst leisen Rechner zu bauen. Diese haben meist den Nachteil, dass sie einen schlechteren Luftstrom und somit schlechtere Kühlung haben. Wenn man den Rechner auf Leistung auslegt, nicht ideal. Zur Kühlung gehört auch das Kabelmanagement. Also wie und wo die Kabel im Rechner verlegt werden. Das Gehäuse sollte so ausgelegt sein, dass auf der Rückseite zwischen Seitenwand und Befestigungsplatte des Motherboards genügend Platz für die Kabel ist und entsprechende Öffnungen, um sie von der Vorderseite nach hinten zu holen.
Sehr oft wird das Fractal Design R4 empfohlen, welches in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich ist. Es bietet einerseits sehr gute Möglichkeiten die Kabel in den Griff zu bekommen, hat einen guten Luftfluss und ist gedämmt. Das schlichte Design empfinden viele als weiteren Pluspunkt. Ich hätte fast die kleine Schwester davon, das Arc Midi R2 genommen.
Am Ende habe ich mich für das ungewöhnliche Corsair Cube 540 Air entschieden. Ein Gehäuse, dass gegen den Trend größer ist. Vor allem breiter. Drinnen hat es ein Design mit zwei Kammern. Netzteil, SSDs und ggf. DVD Brenner sind in der hinteren Kammer mit den Kabeln, weil die Kühlung dort nicht so wichtig ist. In der vorderen Kammer gibt es zwei Hot Swap Bays für Festplatten und viel Platz für die übrigen Komponenten, die ideal im Luftstrom sind. Zwei große Lüfter vorne und einer hinten sind bereits enthalten. Und obendrauf gibt es ein riesiges Fenster, damit man die Innereien des Rechners in all seiner Pracht sieht.
Tastatur & Maus
Dazu muss ich irgendwann noch einen eigenen Beitrag schreiben. Die Tastatur als die Schnittstelle zwischen Mensch und Computer, wenn man keinen Touchscreen besitzt und die sind in der Größe noch nicht leistbar.
Ich habe mich lange damit beschäftigt und bin zum Schluss gekommen, dass ich eine mechanische Tastatur möchte. Dort gibt es wieder viele Möglichkeiten. Bei mir wurde es eine Ducky Shine III mit Cherry MX Blues. Aber das werde ich demnächst noch umfassender behandeln.
Monitor
Die zweite wichtige Schnittstelle. Dieses Mal von Computer zum Menschen. Es gibt diverse Studien, die belegen, dass Menschen effizienter arbeiten können, wenn sie mehr Platz am Bildschirm haben. Ich habe mir erst überlegt ein Setup mit zwei Monitoren zu bauen. Dann bin ich über 1440p aka 4k aka UHD aka 2560×1440 gestolpert. Ein Monitor mit einer so hohen Auflösung, dass er mehr Platz bietet als mehrere herkömmliche Monitore zusammen. Leider auch ziemlich teuer.
Die buildAPC Enthusiasten hatten aber auch dafür eine Lösung. Koreanische Monitore. So habe ich mir einen Qnix 27“ QX2710 Evolution II besorgt. Kein Pixelfehler, aber ein leichtes Lightbleeding am unteren Rand. Nur erkennbar wenn der Monitor einfarbig dunkel ist. Da ich wenig mit Bildbearbeitung arbeite und nicht auf Farbechtheit angewiesen bin vollkommen verschmerzbar. Angeblich handelt es sich bei den Geräten um Displays, die bei den großen Marken (Samsung) durch die Qualitätskontrolle fallen. Werden dann in einen billigen Rahmen und miesen Standfuß gepackt und zum halben Preis verkauft. Als Bonus kann man sie auf bis zu 120Hz Bildwiederholungsrate übertakten. Was für Spieler interessant sein könnte.
Überblick
PcPartPicker war eine große Hilfe bei der Planung. Einerseits weil er sagt, wenn Komponenten nicht zusammenpassen, andererseits kann man sich ähnliche Builds anschauen und die Kommentare dort lesen, wodurch man ein besseres Gefühl für die unterschiedlichen Dinge bekommt.
PCPartPicker part list / Price breakdown by merchant / Benchmarks
Einkauf
Geizhals.at war mein bester Helfer. Ich habe all meine Komponenten als Wunschliste gespeichert und über eine gewisse Zeit beobachtet. Die Preise schwanken teilweise stündlich. Aber so unregelmäßig, dass es nur selten Sinn macht lange zu warten. An einem Samstag habe ich mich dann hingesetzt und bestellt. Bei unterschiedlichen Anbietern, wie man unten sehen kann. Würde ich heute vermutlich nicht mehr machen, da ich aufgrund der unterschiedlichen Lieferzeiten bis zu zwei Wochen länger auf einzelne Teile gewartet habe und somit die übrigen nicht auf Funktionalität testen konnte. Es hat am Ende alles geklappt, aber ich war zwischendurch ziemlich nervös.
Mindfactory.de
Gigabyte GeForce GTX 760, Samsung 840 Evo, Intel Core i5 4670K, Crucial Ballistix Sport Dual Kit, 750 Watt Seasonic G-Series, Seagate Desktop HDD
Mein Ziel waren möglichst wenig Teillieferungen und Mindfactory hatte fast alle Komponenten zum besten Preis. Außerdem gab es zur Grafikkarte die Maus dazu. Die ich allerdings erst nach mehreren Beschwerden erhalten habe. Ansonsten lief die Bestellung problemlos ab. Versand war kostenlos, da ich nach Mitternacht bestellt habe.
innova24.de
Corsair CARBIDE AIR 540 ATX CUBE
Wollte ich auch erst bei Mindfactory bestellen, aber die haben ein paar Minuten vor meiner Bestellung den Preis um über 10€ erhöht, was mich so geärgert hat, dass ich es woanders bestellt habe. Bezahlt habe ich dafür mit einer langen Lieferzeit, da innova24 es erst selbst bestellen musste. Günstiger war es dennoch, aber auch etwas mühsam. Außerdem kommt innova24 etwas spammy rüber.
Amazon
Noctua NH-D14
Weil Noctua über Amazon selbst verkauft und den besten Preis hat.
Gigabyte Z87X-UD3H
Gab es nur dort zu einem vernünftigen Preis.
TP-Link TL-WDN4800
Bester Preis und da ich das Motherboard schon da bestellte, packte ich es gleich dazu.
getdigital.de
Ducky Keyboard : Shine 3 DK9008 – Blue Switches Blue LED
Mechanische Tastaturen sind so ein Nischenthema, dass getdigital.de der einzige Anbieter der Ducky Shine 3 mit deutschen Layout ist. Und das nur in einer kleinen Auswahl an Konfigurationen. Hätte lieber weiße LEDs gehabt.
ebay
New 27″ QNIX QX2710 Evolution ll 2560×1440 QHD PLS Panel Monitor Matte Screen
Da habe ich auch etwas gezittert. Hat dann aber sehr reibungslos geklappt. Ein paar Euro Zoll kamen dazu, aber Monitor selbst war gut verpackt und innerhalb einer Woche da.
Microsoft Dreamspark
Windows 8.1
Als Student habe ich Windows 8.1 kostenlos erhalten. Allerdings war das runterladen etwas verwirrend, da man erst einen Downloader installieren muss. Dabei steht der Key auf der Website selbst.
Zusammenbau
Ich habe mir einen Nachmittag dafür Zeit genommen und es auch geschafft, dass am Abend alles lief. Ein tolles Gefühl. Da ich die einzelnen Komponenten bereits oben beschrieben habe, werde ich hier vor allem mit Bildern arbeiten, weil man die Schritte damit besser nachvollziehen kann.
Im Großen und Ganzen ein sehr schöner Beitrag ;-)
Für Anfänger sehr gut erklärt und schöne Komponenten.
Allerdings muss ich in einigen Sachen leider widersprechen. Die Leistung von AMD liegt allgmein weiter hinten. Ein AMD 6 Kern Prozessor liegt auf dem Niveau eines guten i5 oder einem schwächeren i7 im Mid-Bereich ;)
Die Intel nicht K Versionen können auch übertaktet werden, allerdings ist dies umständlich, und man sollte Ahnung haben. Aber zum Übertakten empfehle ich die Highend Prozessoren mit dem LGA2011.
Ich habe den I7 3820 und konnte den ohne Probleme auf 4,4GHz takten (über den Multi), um ihn noch höher zu Takten müsste man die Spannungen ändern.
Ansonsten echt super gemacht :)
Thumbs up!
Danke für die Ergänzungen. Habe im Beitrag editiert, dass AMD hinten liegt und man auch nicht-k CPUs übertakten kann.
Wenn ich mich recht erinnere habe ich LGA2011s für mich früh zur Seite gestellt aufgrund von Preis und Sockel. Wäre aber gerade für die Visualisierungen sicher eine gute Option.
Übertakten habe ich erst begonnen zu experimentieren. Über Multi bekomme ich meinen 4670k auf 4,3GHz, alles höhere macht mir temperaturmäßig noch zu viel Sorge. Aber da werde ich sicher noch etwas experimentieren und irgendwann darüber schreiben.
Da du ein ziemlich dicken Lüfter hast, musst du dir erstmal keine großen Sorgen machen. Alles bis 70 Grad ist gut. Alles unter 80°C ist in Ordnung ;)
Aber das würde ich ggf. vermeiden, wenn das OC nicht nötig ist.
Theoretisch sind auch Werte von 90°C noch möglich, aber das wird dann schon ungesund und das würde ich aufjedenfall vermeiden.
Einfach ein bisschen rumprobieren. Falls es möglich ist, könntest du die CPU Spanung etwas runtersetzen und dann http://www.chip.de/downloads/Prime95_15729123.html
laufen lassen und schauen, ob er stabil läuft.
Ich hoffe das hilft dir etwas beim OC :)
Bei eventuellen Fragen bin ich unter: [email protected] zu erreichen
Uff, der RAM war aber verdammt teuer.
Ich würde unbedingt weniger Wärmeleitpaste verwenden (nur 10-20% von der Menge im Bild) und die mechanische Festplatte entkoppeln (12€).
Ach ja, und Gehäuselüfter austauschen. Dann wird es flüsterleise auch wenn man übertaktet Dabei kann man auch gleich Staubfilter einbauen. Als feinmaschiges Gitter gibt es die für wenige €, und das Innere bleibt jahrelang quasi staubfrei.
In dem Zusammenhang: Wie laut ist denn dein NT? Ich habe schon einige Marken ausprobiert, auch sehr teures Zeug (Enermax u.ä.) aber einzig bequiet war wirklich leise. Habe mir das Dark Power +CM gegönnt, sieht wirklich edel aus und man hört absolut nichts.
Mit dem schönen Gehäuse hätte ich noch ne kleine CCFL eingebaut, 5€
Die RAM Preise sind verrückt. Ich hätte vielleicht 20€ bis 30€ günstiger etwas finden können, aber dann war es das schon. Letztes Jahr um die Zeit haben die meisten die Hälfte oder noch weniger gekostet. Manche behaupten es hätte mit dem Brand in einer der wichtigsten Fabriken zu tun, andere führen es auf den kleiner werdenden Markt und somit die sinkende Nachfrage zurück.
Wärmeleitpaste war vermutlich der Punkt, wo ich mir am unsichersten war. Viele Videos und Artikel dazu geschaut, am Ende an den Vorschlag von Noctua von wegen Erbsengröße gehalten. Am Bild sieht das irgendwie mehr aus. Nachdem ich die Grafik gesehen habe, dass der Prozessor selbst nur in der Mitte des Chips ist und daher die Wärmeleitpaste nicht komplett drauf sein muss, habe ich versucht wenig zu nehmen. Für das nächste Mal merke ich mir noch weniger.
Ich muss zugeben, dass ich heute nach längerem die HDD wieder einmal angeschlossen habe, weil mir im Alltag die SSD ausreicht und mich das Geräusch direkt gestört hat. Entkoppeln werde ich mir anschauen.
Staubfilter hat das Gehäuse vorne, also auf den Bildern rechts, bereits. Lediglich beim Netzteil ist keiner, was etwas ärgerlich ist. Gefühlt sind aktuell auch die Gehäuselüfter das lauteste am Rechner. Irgendwelche Empfehlungen? Habe schon überlegt einen der Noctua Lüfter testweise ans Gehäuse zu machen. Bei 20°C im Normalbetrieb ist einer am CPU Kühler ausreichend und ich würde ein Gefühl für die Lautstärke bekommen.
Auf die Lautstärke des Netzteils habe ich bisher noch gar nicht geachtet, werde das aber morgen machen und berichten. Aussehen ist bei mir allerdings irrelevant, da das Netzteil im Kofferraum des Gehäuses verschwindet. Von den Reviews ist das G-750 ziemlich leise, aber zugleich ein Kompromissgerät, das unter der X-Series von Seasonic liegt.
Wenn du wüsstest wie oft ich eine CCFL schon im Warenkorb hatte. Im Moment genieße ich das Licht des wunderschönen Powerbuttons. Ich sehe den so gern.
Jo – entspricht im Großen und ganzen dem, was ich vor knapp drei Jahren gemacht – bzw: habe machen lassen. Unterschied: Ich habe zwei Monitore, weil es imho nicht auf die Pixelfläche, sondern wirklich auf die zwei Monitore ankommt.
Und ich habe eine Mac-Tastatur am Windows-PC.
Dann muss ich mir demnächst noch einen bestellen.
Im Vergleich zum Laptop ist es beeindruckend und durch das Windowsnapping bzw. napping in Windows 8 komme ich damit aktuell ziemlich gut voran, was Arbeit betrifft. Mal schauen, ob das so bleibt.
PS: Mal auf dem letzten Bild die Augen zusammenkneifen. Andere Ära. Auf dem Macbook mag ich die Scissorswitches auch gern und ich habe sie durchaus in Betracht gezogen, aber dann haben mich die Hochpreisjunkies überzeugt. Vorerst.
Ich meine die neuen Asus Z87 Boards können alle Wlan und sind, wenn man nicht die Premiumversionen braucht, günstiger als das Gigabyte
Gigabyte sollte es sein, damit Hackintosh ohne großen Zicken funktioniert. Wenn man das nicht braucht, ein guter Tipp. Danke.
Lass dich von der Anti-AMD Fraktion nicht einlullen ;) Die AMDs sind in den synthetischen Benchmarks hinten; ja. Und das auch weil diese teilweise auf Intel Maschinen zugeschnitten sind.
Bei anderen schaut es dann schon anders aus. Deshalb verbaue ich gerne den AMD FX8350. Echter Achtkerner – perfekte Leistung. Vor allem wenn man Spiele spielt, die skalieren können.
So läuft BF4 zb auf einer AMD gleich gut wie auf einer INTEL CPU und das obwohl der i7 der um 2 Frames schneller ist. Man beachte, dass der i7 4960x mehr als fünf mal so teuer ist…
http://www.techspot.com/review/734-battlefield-4-benchmarks/page6.html
Auch im Videoschnitt ist der 8350 nahezu gleich schnell als eine vergleichbare Intel i7 CPU, die doch deutlich teurer ist: http://www.tomshardware.com/reviews/fx-8350-vishera-review,3328-9.html
Wieso ich immer AMD verbaue? Weil das Mainboard auch noch deutlich günstiger ist.
Hier spare ist ordentlich und das bei ähnlicher/gleicher Leistung.
Vielen Dank für diesen ausführlichen Post. Wenn meine Freundin an meinem Desktop-PC etwas macht, rollt sie immer mit den Augen, wie ich damit noch arbeiten kann. Er ist von 2006 :D Hab mir aber gerade erst ein Surface Pro 2 mit 256 GB als mobiles Arbeitsgerät gekauft…