Letztes Jahr, wie auch dieses war sicherlich das Jahr der “Cloud” – wenn man die Nachrichten über dieses Thema zusammenzählt. Jedoch gibt es die Cloud, oder ihre Anwendungen eigentlich schon lange(z.B.:Webmail). Der einzige Unterschied ist: So ziemlich jede größere Firma die mit Computern und dem Internet zu tun hat, bietet jetzt schon einen Cloud-Speicherdienst an. Soviel sei gesagt: Die folgende Auswahl ist nur eine Selektion von schier tausenden Anbietern und ich habe deshalb auch nur die berühmtesten ausgewählt und beim Vergleich auf die angebotenen Plattformen geachtet.

Wuala

Der Dienst, welcher seit 2008 existiert, kommt aus der Schweiz und wurde an der ETH Zürich entwickelt. Seit 2009 kooperiert er mit dem Computer-Zubehör Anbieter LaCie. Die Funktionsweise ist den anderen Diensten sehr ähnlich, nur mit dem Unterschied, dass bei Wuala die Daten lokal auf dem Rechner verschlüsselt werden und danach übertragen werden. Noch dazu hat nur der Nutzer Zugang zu seinen Daten, lt. Wuala können nicht einmal die Systemadministratoren (der Firma) auf die Daten zugreifen !
Vorteile: Europäischer Anbieter, Verschlüsselung schon auf dem Rechner, 5GB Speicherplatz
Nachteile: keine besonderen

Dropbox

Natürlich darf in diesem Vergleich auch der quasi Platzhirsch nicht fehlen. Das Modell ist recht einfach, man startet mit 2GB und kann sich mittels Einladungen und Teilnahmen an Beta-Tests MBs dazugewinnen. Kleiner Tipp für Drei Kunden : man erhält mit Versand einer SMS 2GB für 2 Jahre dazu.
Vorteile: schnelle Synchronisation, für alle Plattformen (dank offener API auch für Drittanbieter), sehr guter Web-Client
Nachteile: am wenigsten GB von allen Mitbewerbern

Skydrive

Aber auch der Drive-Dienst von Microsoft braucht sich nicht vor den anderen Diensten verstecken. Die Synchronisation verläuft schnell und ohne große Probleme, zusätzlicher Vorteil ist natürlich das Office-in-the-Cloud Konzept mit welcher man sehr schnell und einfach Word-/Excel- und Powerpoint Dateien erstellen kann und sogar die Möglichkeit hat sie mit anderen Personen zu editieren.
Vorteile: für wirklich alle Plattformen und enge Verzahnung mit der Windows-Welt sogar für Xbox 360, faire Upgrade-Angebote
Nachteile: teilweise langsame Download-Raten

Google Drive

Lange kolportiert und seit 1,5 Jahren auch Realität. Man kann den für Email schier unglaublich großen Speicherplatz auch endlich für Dateien nutzen. Mit Eröffnung eines Kontos hat man sogar 15GB Google-Speicherplatz. Ähnlich wie bei Skydrive kann man auch hier Office-Dokumente erstellen/bearbeiten und freigeben.
Vorteile: großer Speicherplatz, alle Plattformen mittels API
Nachteile: Wem Google nicht gefällt, wird auch mit Google Drive keine Freude haben

Box

Bei Box.net handelt es sich um einen recht bekannten Alternativ-Anbieter. Ich kenne ihn nur wegen der lebenslangen 50GB-Aktionen, die es immer wieder mal gibt. Die von Anfang an angebotenen 10GB sind im oberen Bereich angesiedelt und es werden alle Clients unterstützt.
Vorteile: 10GB Speicherplatz frei, günstige Upgrade-Möglichkeiten
Nachteile: keine wirklich bekannten

Amazon Cloud Drive

Dank genügend Know-How aus dem Cloud-Bereich hat es sich auch Amazon nicht nehmen lassen einen eigenen Dienst ins Leben zu rufen. Ähnlich wie bei Google werden die gekauften Inhalte (Musik, Bücher, Filme,… etc) nicht vom Speicher abgezogen. Man startet mit 5GB und somit befindet sich der Dienst im Mittelfeld.
Vorteile: mit dem Amazon Account automatisch verknüpft, gekaufte Musik bei Amazon ist automatisch integriert und kann auch online abgespielt werden
Nachteile: kein Windows-Phone 8 Client

Sugarsync

Sugarsync ist quasi der Ausreißer in dieser Runde und dies hat folgenden Grund: Es gibt kein Gratis-Angebot, also zahlt man mindestens 7,49$ monatlich, hat dafür aber 60GB zur Verfügung. Für 10$ kriegt man schon 100GB. Der Rest ist eigentlich sehr ähnlich den anderen Anbietern.
Vorteile: günstige Upgrademöglichkeiten, großer Speicherplatz
Nachteile: Leider kein Gratis-Angebot

MEGA

Zu guter Letzt bleibt noch MEGA übrig. Mit imposanten Mediengetöse von Kim Schmitz vorgestellt, ist MEGA sicherlich der Underdog bei diesem Vergleich, braucht sich allerdings nicht verstecken vor den anderen. Mit imposanten 50GB von Start weg und mit günstigen Upgrade-Paketen ist es vom Speicherplatz her schon der Sieger. Zusätzliches Feature von MEGA ist die stetige Verschlüsselung der abgelegten Dateien, somit sind die Daten schon wesentlich sicherer abgelegt als bei anderen Diensten, eins sollte aber klar sein: 100%ige Sicherheit gibt es nicht und solche Dienste sollte man nicht für sensible Daten verwenden.
Vorteile: riesiger Speicherplatz und das kostenlos, Verschlüsselung
Nachteile: der Dienst steckt noch in den Kinderschuhen und bietet deshalb nur wenige Plattformen (noch) an

Zur besseren Übersicht habe ich hier noch eine Tabelle angelegt.

X(*) bedeutet, dass es Drittanbieter- in den tores gibt

Edit: Nach den zahlreichen Kommentaren haben wir uns noch weitere Anbieter angesehen und sie in den Artikel eingearbeitet.

Bitcasa

Der Dienst präsentiert sich eigentlich wie jeder andere, wurde im Herbst 2011 gegründet und gewann bei einem Startup-Wettbewerb den zweiten Platz. Das sicherlich interessanteste an dem Dienst ist der von Anfang an 10GB große Speicher und für Gebühr dann unendlicher Speicher.
Vorteile : 10GB gratis, gegen Gebühr unbegrenzter Speicherplatz und Traffic (Fair Use)
Nachteile: lt. Eines Userberichts ist der Dienst noch recht unausgereift – vor allem die machten ihm zu schafffen.

AeroFS

Dieser Dienst sticht eigentlich aus diesem Vergleich heraus, denn es ist kein Speicherdienst im eigentlich Sinn, sondern dient eher dazu eine sogenannte “private Cloud” zu erstellen. Dazu gibt es dann eine eigene Server-Software. Das Funktionsprinzip lautet ganz kurz gefasst: Man installiert die Server-Software auf einem Computer (vorzugsweise auf einem echten Server), installiert bis zu 3 Clients und AeroFS synchronisiert zwischen den Geräten gratis. Man baut sich also ein privates Dropbox auf mit all den Vorteilen und Nachteilen.
Vorteile: man hat die Vorteile einer Cloud ohne von einem Anbieter oder Internetprovider abhängig zu sein, im lokalen Netzwerk schneller als Internet abhängige Dienste
Nachteile: mit Kosten verbunden – da ja meist Hardware angeschafft werden muss, sollten mehr als 3 Clients benötigt werden – werden pro neuem Client 10$ im Monat verrechnet

Copy

Auch dieser Dienst ist mir neu, aber laut Website bekommt man sogar 15GB geschenkt, jedenfalls hat Copy sehr interessante Angebote. Zum Beispiel wird ein mit 4 Personen geteilter Ordner mit 20GB Speicherplatz anhand der Anzahl der Personen heruntergebrochen => also zahlt jeder nur die 5GB. Für Unternehmen scheinen die Großkunden-Preise deutlich unter der Konkurrenz liegen.
Vorteile: riesiger Speicherplatz von 15GB, interessante Angebote, alle Plattformen unterstützt
Nachteile: ich denke keine?

Cubby

Cubby dürfte in die Nische von 1Copy einschlagen und zielt vor allem auf Unternehmen ab. Das beworbene Verkaufsargument ist die Verschlüsselung (AES 256-Bit), jedoch verwenden auch Box und Dropbox selbige. Das Gratis Angebot beläuft sich auf 5GB und liegt somit im guten Mittelfeld.

HiDrive

HiDrive ist ein deutscher Anbieter von Cloud-Storage. Sollte man also seine Daten nicht auf amerikanische Server legen wollen, ist HiDrive sicherlich die richtige Wahl. Denn die Rechenzentren stehen in Deutschland und unterliegen somit dem deutschen Datenschutzgesetz. Auch dass alle Plattformen unterstützt werden, kann man der Strato AG sicherlich nicht vorwerfen.
Vorteile: deutsche Server, Unterstützung aller Plattformen, 256Bit-Verschlüsselung, günstige Verträge
Nachteile: keine wirklichen

Ubuntu One

Ubuntu One könnte man am besten mit iCloud oder Skydrive vergleichen. Alle drei sind eng an das jeweilige Betriebssystem gekoppelt und ermöglichen die Synchronisierung von Daten (oder Einstellungen). Das Standardangebot beläuft sich auf 5GB und ist somit im Mittelfeld. Für einen Aufpreis kann man seine Musikbibliothek ähnlich wie bei Google Music hochladen und hat sie immer verfügbar.
Vorteile: enge Bindung an Ubuntu, Music-Streaming gegen Aufpreis
Nachteile: keine wirklichen